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10. Juni 2024

„Mir ist bewusst geworden, wie wertvoll das Leben ist“

Berührend und informativ: Oberstufenschüler der Anne-Frank-Gesamtschule nahmen teil am Crash Kurs NRW

Partybilder mit feiernden Jugendlichen, dazu in Nahaufnahme Tabletten, Zigaretten, Alkohol. Was hier über den Bildschirm im Konzerttheater Coesfeld flimmert, ist Realität an Wochenenden. Was danach folgt, auch: Zur melancholischen Klaviermusik sieht man zerstörte Autos, Blaulicht, abgedeckte Leichen. Mal ist es die beste Freundin, mal der kleine Bruder, die nach einem Unfall nie wieder nach Hause zurückkehren. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen sitzen die Oberstufenschülerinnen und -schüler der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) im dunklen Theater und sind vor Betroffenheit ganz still. Nicht alle halten diese Bilder aus und verlassen vorzeitig das Theater.
„Crash Kurs NRW“ möchte junge Menschen emotional ansprechen. „Mit Statistiken erreicht man Jugendliche nicht“, weiß Dirk Zeuner, Schulpsychologe und Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle im Kreis Coesfeld. Persönliche Geschichten, Unfälle, die um die Ecke stattgefunden haben, vergesse man dagegen nicht so schnell. „Seit 14 Jahren gibt es dieses Unfallpräventionsprogramm, etwa 42 000 Schülerinnen und Schüler haben bis heute daran teilgenommen – mit Erfolg.“ Die Unfallrate junger Menschen zwischen 17 und 25 sei seitdem signifikant zurückgegangen.
Moderiert von Ruth Jansen, Verkehrssicherheitsberaterin der Polizei NRW in Coesfeld, erzählen Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr und Lebensrettung von Todesfällen, die sie nicht vergessen können: Matthias, der viel zu schnell zur Arbeit fährt und mit 21 stirbt. Die Freundin des Bruders, die gegen einen Baum prallt, Jugendliche, die im Übermut einander überholen. Drogen, Alkohol, glatte Straßen und immer wieder das Handy seien Gründe für lebensgefährliche Unfälle, so Jansen. Am Ende liest sie die Träume junger Menschen von Karten ab. Auch die AFG-Schüler haben sich zuvor überlegt, was sie sich wünschen: mit einem Fallschirm springen, eine Familie gründen, Arzt werden. Mit lautem Knall lässt Jansen den Luftballon, an dem die Karten kleben, zerplatzen und zeigt damit erneut, wie schnell das Leben zu Ende sein kann.
In Havixbeck ist man sich bewusst, dass Alkohol und Drogen am Steuer gefährlich sind. „Wir organisieren es immer so, dass einer von uns nicht trinkt und die anderen nach Hause fährt“, sagt Robin Lesting. Ida Gronau, Lotte Lülf und Nika Borgs finden den Crash Kurs „augenöffnend“, weil sie die Perspektive von Eltern und Rettungskräften erfahren haben. „Mir ist bewusst geworden, wie wertvoll das Leben ist“, sagt Ida, während sie notiert, worauf sie im Straßenverkehr künftig besonders achten möchte.
Die begleitenden Lehrkräfte, Dr. Vera Boie, Irmhild Steffen und Sebastian Webbeler, freuen sich über so viel Vernunft. Gleichwohl betrachten sie die Prävention als notwendig. „Auf diese Weise werden unsere Schülerinnen und Schüler daran erinnert, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen, sagt Boie. „Vielleicht werden sie einander sogar zu Schutzengeln“.