23. Mai 2025
Virtual und Augmented Reality ermöglichen innovativen Unterricht
Havixbeck. Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) standen im Fokus einer Mikrofortbildung, die Informatikschüler der Anne-Frank-Gesamtschule unter der Leitung von Nils Lydorf für die Lehrkräfte veranstalteten. Mit Hilfe von VR-Brillen tauchten die Lehrerinnen und Lehrer ein in virtuelle Welten. Dabei ist unter anderem das Wohnhaus von Shakespeares Julia in Verona, das virtuell besichtigt werden kann, und ein versunkenes Piratenschiff, das vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler begeistern dürfte.
„Es ist schon beeindruckend, man ist unmittelbar dabei“, meint Deutschlehrerin Birgit Menningen, während sie sich im Haus der Capulets umsieht. Die Oberstufenschüler, die sich mit der Technik schon gut auskennen, sehen das ähnlich: „Der Unterricht wird auf diese Weise viel interessanter gestaltet“, sagt Yannik, der gemeinsam mit Linus und Vigoy technische Hinweise gibt und Fragen beantwortet. „Der Lehrer steht so nicht mehr an der Tafel und die Schüler schreiben mit, sondern man kann sich selbst Lerninhalte interaktiv erschließen und versteht so einiges besser.“
Bis 2026 soll diese Technik an der Anne-Frank-Gesamtschule implementiert werden.
Schülerinnen und Schüler können dann zum Beispiel das Innere von Körperorganen untersuchen, historische Stätten erkunden, Naturphänomene und chemische Reaktionen visualisieren. „Auch kreative Projekte sind möglich“, erläutert Lydorf. „Zum Beispiel durch das Erstellen viruteller Objekte, die in die Umgebung integriert werden, etwa durch das Design eines nachhaltigen Stadtmodells.“
„Letzte Woche konnte sich die Jury des Deutschen Schulpreises von unserem innovativen Umgang mit digitaler Technik überzeugen“, betont Schulleiter Dr. Torsten Habbel. „Denn wenn wir zu den besten Schulen Deutschlands gehören wollen, müssen wir unseren Schülerinnen und Schülern einen verantwortbaren Umgang mit digitalen Medien ermöglichen.“
Die Gemeinde Havixbeck war nicht an den Kosten beteiligt. Die Schule finanzierte das Projekt allein über Drittmittel, konkret durch die Initiative „Zukunft mitgemacht“, eine Gemeinschaftsaktion des Deutschen Kinderhilfswerks, ROSSMANN und Procter & Gamble, die die Initialisierung des naturwissenschaftlich-mathematischen Experimentierraums „Makerspace“, in der die Technik derzeit ausprobiert wird, bereits vor einem Jahr mit 10 000 Euro förderten. Die Anschlussförderung in Höhe von 2500 Euro ermöglicht nun die Anschaffung weiterer Soft- und Hardware.
BU: Linus erklärt den Einsatz von VR-Brillen. (Fotos: Steinböck)