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26. Januar 2025

„Schüler wissen gut Bescheid!“

„Schüler wissen gut Bescheid!“

Lesung an der Gesamtschule zum Jahrestag der Auschwitz-Birkenau-Befreiung

So still ist es selten in der Geschwister-Eichenwald-Aula in Billerbeck, wenn fast 200 Menschen in ihr sitzen: Gespannt hörte der gesamte neunte Jahrgang der Anne-Frank-Gesamtschule Havixbeck und Billerbeck Marie-Louise Lichtenberg zu, die es eine Doppelstunde lang mühelos schaffte, die Schülerinnen und Schüler in ihren Bann zu ziehen. Kein Wunder: Jahrelang ist die Autorin durch ganz Europa gereist, um mit Opfern des Nationalsozialismus zu sprechen und deren Erlebnisse festzuhalten. Wenn sie nun aus ihrem dadurch entstandenen Buch „Zwischen Glück und Grauen“ vorliest und beispielsweise über Mütter erzählt, die in den Konzentrationslagern das Leder von Gürteln weich kauten, um es ihren hungernden Kindern zu essen zu geben, lässt das auch die Jugendlichen der Gesamtschule nicht kalt.
Marie-Louise Lichtenberg ist in Havixbeck und Billerbeck mittlerweile Stammgast: Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau (27. Januar) besuchte sie die Schule erneut, um an die Gräueltaten der Nationalsozialisten zu erinnern. „Erinnern bedeutet Aufklären!“, erklärt die 73-Jährige ihre Lebensaufgabe und fügt hinzu, wieso sie so gerne herkommt, um aus ihrem Buch zu lesen: „An der Anne-Frank-Gesamtschule komme ich nach der Lesung regelmäßig mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. Sie wissen gut Bescheid, sind sehr informiert und reflektiert! Es zeigt mir, dass ich die Menschen hier mit den Lesungen im Herzen erreiche.“ Bei ihrem Besuch diesmal am vergangenen Dienstag schilderte sie die Geschichten von sechs Menschen, die entweder selbst die Schrecken in den Konzentrationslagern erlebten und überlebten oder in ihnen Familienmitglieder verloren haben.
Saskia Gövert, Anne-Frank-Gesamtschülerin in der 9.5 in Billerbeck, wusste nach der Lesung die Arbeit der Autorin zu würdigen: „Es ist wichtig, dass es Menschen wie sie gibt, die die Erlebnisse jener, die das Nazi-Regime erlebt haben, weitererzählen!“ Ihre Klassenkameradin Ella Bertmer fand die Geschichten „sehr berührend, sehr bewegend. Mir geht das sehr nahe! Gerade jetzt, wo Donald Trump in den USA wieder Präsident ist, die Alternative für Deutschland immer bessere Umfragewerte hat und viele Menschen sich radikalisieren, müssen wir uns in Acht nehmen, dass sowas wie damals nicht wieder passiert.“
„Gerade jetzt merken wir, wie sehr es die Schülerinnen und Schüler bewegt!“, zog Ulla Ewelt, Vorstandsmitglied der Wolfgang-Suwelack-Stiftung, nach der Lesung Bilanz. Die Stiftung hatte, wie schon in den Jahren zuvor, sämtliche Kosten übernommen, um die Lesung in der Anne-Frank-Gesamtschule möglich zu machen.