Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

Datenschutzhinweis

Unsere Webseite nutzt externe Komponenten (Schriften von Fonts.com, Google Fonts, Youtube- und Vimeo-Videos, Google Maps, OpenStreetMaps, Google Tag Manager, Google Analytics, eTracker). Diese helfen uns unser Angebot stetig zu verbessern und Ihnen einen komfortablen Besuch zu ermöglichen. Durch das Laden externer Komponenten, können Daten über Ihr Verhalten von Dritten gesammelt werden, weshalb wir Ihre Zustimmung benötigen. Ohne Ihre Erlaubnis, kann es zu Einschränkungen bei Inhalt und Bedienung kommen. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

11. Mai 2024

Ziel vor Augen erleichtert das Lernen

Ziel vor Augen erleichtert das Lernen

Praktikum ermöglicht Gesamtschülern erste Schritte in die Berufswelt

Havixbeck. Billerbeck. „Mein Wunsch ist es, Musicaldarsteller zu werden“, sagt Alexander Miebach. Gesangsunterricht nimmt der 15-jährge Anne-Frank-Gesamtschüler bereits, auf der Freilichtbühne Billerbeck steht er regelmäßig als Schauspieler im Rampenlicht. Als sich der 9.-Klässler für ein dreiwöchigen Schulpraktikum bewerben sollte, war für ihn klar: „Ich möchte etwas Künstlerisches machen.“ Am Stadttheater Münster war zwar kein Platz mehr frei, wohl aber bei dem freiberuflichen Pantomimen Christoph Gilsbach – zum Glück muss man wohl sagen, denn der Schüler wurde überall eingesetzt, bei Besprechungen mit Kunden ebenso wie beim Bühnenaufbau oder bei Arbeiten an der Lichttechnik. „Für den Instagram-Kanal war ich während dieser Zeit alleine verantwortlich“, erzählt Alexander, der auf diese Weise erfahren hat, dass man als freischaffender Künstler „viel selbst machen muss – nicht nur Kunst, sondern auch Buchhaltung.“

„Wir möchten unseren 9.-Klässlern rechtzeitig Einblick in die Berufswelt verschaffen“, sagt Klaus Klein, Koordinator für Berufliche Orientierung an der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG).
Um den Jugendlichen eine realistische Vorstellung von der Arbeitswelt zu verschaffen, sind die Praktika, die ausschließlich im Münsterland stattfinden, daher dreiwöchig. Für ein Schulpraktikum ist dies eine lange Zeit, viele Schülerinnen und Schüler wären dennoch gern länger geblieben. Zum Beispiel Luis Reinke, der in drei Wochen zwei Praktika gemacht hat, weil die Polizei grundsätzlich nur eine Woche anbietet. Nach spannenden Tagen auf einem Polizeirevier inklusive Besuch beim Fort- und Weiterbildungszentrum - „ein riesen Gelände für mehrere 1000 Polizisten mit Wohnungen, die für simulierten Einbruch gebaut worden sind“ - war er zwei Wochen bei der Veranstaltungstechnik Wettringen. „Ich hätte nie gedacht, dass mir Musiktechnik solchen Spaß macht.“

Robin Meyer und Enno Frahling hat das Praktikum in ihrer Berufswahl bestätigt. „Ich habe schon viele Erfahrungen auf Bauernhöfen gesammelt“, erzählt Enno in Billerbeck und betont, dass auf dem Hof Richter bei Havixbeck „alles Spaß gemacht“ habe. Zum Beispiel das Anstreichen der neuen Biogasanlage oder das Reparieren des Güllefasses. „Auf einem Hof muss man körperlich fit sein, mitdenken und im Team arbeiten“, weiß der 15-jährige und freut sich ebenso wie Emma Weste auf seine Ausbildung. Letztere hat bei „dm“ in den Münster-Arkaden ihr Praktikum gemacht. „Als sie mich gefragt haben, ob ich nach der Schule dort anfangen möchte, habe ich sofort zugesagt“, sagt die Schülerin, die schon jetzt von „unseren Kunden“ spricht, ähnlich wie Jakob Wiens, der im heimischen Autohaus als Praktikant unterkam. „Im Kontakt mit potentiellen Käufern darf man nicht schüchtern sein“.
In luftige Höhen hat sich Ole Inkmann beim Dachdecker gewagt, Robin Meyer durfte beim Tierarzt bei einer Operation dabei sein und weiß jetzt, dass er später „etwas Medizinisches“ machen möchte. Klassenlehrer Benedikt Schumacher freut sich: „Viele Schülerinnen und Schüler haben jetzt mehr Motivation zu lernen, denn sie haben ein konkretes Ziel vor Augen.“


Fotos: Ole Inkmann bewies Mut, als er mit Dachdeckern ein Haus bestieg.