03. Juni 2025
Webinar „Law4school – Recht im Internet“ klärt 8.-Klässler auf
Havixbeck/Billerbeck. Welche Fotos darf ich ins Netz stellen? Wie schütze ich meine persönlichen Daten? Und welche Konsequenzen hat Cybermobbing? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt des „Law4school“ Webinars “Recht im Internet“, das die erfahrene Rechtsanwältin Gesa von Schwerin für die sechs achten Klassen der Anne-Frank-Gesamtschule durchführte. Seit 2007 beschäftigt sich von Schwerin mit Cybermobbing, einem Thema, das aufgrund der schweren psychischen Auswirkungen auf die Opfer besondere juristische Kenntnisse erfordert. „Digitale Gewalt in unserer Gesellschaft nimmt zu und wird immer noch unterschätzt, sodass die Täter oft ungestraft davonkommen“, klagt die Präsidentin vom Inner Wheel Club Coesfeld, der diese Webinare finanziert. Der Club engagiert sich spendenbasiert ehrenamtlich national und international für soziale Projekte und damit nun auch dauerhaft gegen Cybermobbing an den weiterführenden Schulen des Kreises Coesfelds.
Im Zentrum steht die Nutzung von WhatsApp, Instagram, Snapchat oder TikTok und welche rechtlichen Konsequenzen Missbrauch haben kann. Wer die Persönlichkeitsrechte verletze, etwa durch die Veröffentlichung von Fotos oder sensiblen Daten, müsse mit einer Strafanzeige rechnen, so die Juristin. Aus dem Schulalltag sind diese hinlänglich bekannt. „Immer wieder werden Fotos ohne Einverständnis verbreitet“, erklärt Benedikt Schumacher, der die AG MedienScouts an der Gesamtschule leitet. „Was mitunter nur als Scherz gemeint ist, kann gefährliche Folgen haben“, mahnt der Pädagoge. Nicht selten befänden sich die Betroffenen anschließend in psychologischer Behandlung.
Die Rechtsanwältin rät Schülerinnen und Schülern, sich Hilfe bei erwachsenen Vertrauenspersonen zu holen. An erster Stelle sollten die Eltern informiert werden, aber auch die Schulsozialarbeit oder Lehrkräfte seien wertvolle Ansprechpartner. Diese könnten dabei helfen, eine Strafanzeige zu stellen und das Kind psychisch zu unterstützen. Mitunter sei es auch hilfreich, mit den Tätern ins Gespräch zu kommen, vor allem, wenn diese aus dem täglichen schulischen Umfeld stammen.
Das Webinar ist zu einem festen Bestandteil der Medienerziehung an der Anne-Frank-Gesamtschule geworden, die seit einen Jahr das Gütesiegel „Medienscouts Schule“ trägt. Andrea Buss, Präsidentin des Inner Wheel Clubs, nahm zum zweiten Mal an der Veranstaltung teil und freut sich über die rege Beteiligung und das Interesse der Jugendlichen. „Wir freuen uns, die Anne-Frank-Gesamtschule weiterhin bei diesem wichtigen Thema unterstützen zu können.“
BU: Die 8.1 stellte interessierte Fragen in der Videokonferenz mit Gesa von Schwerin. Mit im Bild Andrea Buss, Präsidentin vom Inner Wheel Club (2. v. re.) und Mechthild Meyerink, ehrenamtliches Mitglied des Clubs. (Foto: Schumacher)