29. Oktober 2024
45 Aussteller freuen sich auch diesmal wieder auf interessierte junge Menschen.
„Erzieherin oder eine Tätigkeit im Büro, beides finde ich interessant.“ Die 14-jährige Liv weiß noch nicht, welche berufliche Ausbildung sie anstrebt. Und die 9.-Klässlerin, die derzeit die Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) in Billerbeck besucht, ist mit ihrer Unsicherheit nicht allein. „Die meisten aus meiner Klasse haben noch keinen richtigen Plan, was sie nach der Schule machten möchten.“ Weil die Vielzahl beruflicher Möglichkeiten junge Menschen überfordert, gibt es seit gut 20 Jahren die Berufswahlbörse, einen Abend, an dem sich Unternehmen aus der Region in der Schule vorstellen und mit interessierten Schülerinnen und Schülern in Kontakt treten.
Angesichts des steigenden Fachkräftemangels ist der Bedarf bei Jugendlichen unvermindert groß, das Interesse der Betriebe ist dagegen zunehmend gewachsen. „War die Nachfrage früher höher als das Angebot, so ist das heute umgekehrt“, weiß Klaus Klein, Koordinator für Berufliche Bildung an der AFG und Organisator der Veranstaltung. „Die Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte.“ 45 Anmeldungen für die Berufswahlbörse am kommenden Mittwoch gibt es bereits, Klein geht davon aus, dass sich noch einige nachmelden werden. Dabei sind Handwerk, Dienstleister verschiedener Bereiche, Handel, Banken, Industrie und Verwaltung. Seit zwei Jahren wird die Berufswahlbörse abwechselnd an beiden Schulstandorten, in Billerbeck und Havixbeck, durchgeführt. Der Vorteil: „Es fühlen sich Firmen angesprochen, die früher nicht dabei waren, zum Beispiel Unternehmen aus Rosendahl und Nottuln.“ Die Selbstdarstellung sei dabei immer größer und ausgereifter geworden. „Heute bringen die Firmen eigene Messestände mit.“
Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler, die auf ihren Abschluss nach Klasse 10, die Fachhochschulreife oder das Abitur hinarbeiten. „Die Unternehmen bieten ein Angebot dutzender Ausbildungsberufe, aber auch eine Vielzahl an dualen Studiengängen, mit denen speziell auch Oberstufenschülerinnen und -schüler angesprochen werden“, betont Klein. Interessant sei die Ausbildungsbörse aber auch schon für 8.-Klässler, die in diesem Schuljahr ihre ersten Praktika machen. Vielfach kommen die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Eltern, die persönliche Gespräche mit Ausbildern und Azubis häufig vertiefen. Die Rückmeldungen seien durchweg positiv: „So manch ein Schüler hat auf diesem Wege seinen Traumjob gefunden. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“ Vielleicht auch für Liv.
Berufswahlbörse der Anne-Frank-Gesamtschule: Mittwoch, 6.11, 18.30 – 21. 30 Uhr, Geschwister-Eichenwald-Aula und Foyer der AFG in Billerbeck.