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Anne-Frank-Gesamtschule führt groß angelegtes Projekt durch

Ein Zentrum für die Nachhaltigkeit

Billerbeck

Es geht nicht nur um Klimaschutz, „sondern um viel, viel mehr“, wie Bürgermeisterin Marion Dirks betont. Genauer gesagt geht um das Thema Nachhaltigkeit. Im Sommer soll dazu in den Räumlichkeiten des einLadens an der Münsterstraße, die der Verein für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe zur Verfügung stellt, ein Zentrum eröffnet werden. „Ein Nachhaltigkeitszentrum auf Zeit“, sagt Oliver Wischerhoff, Lehrer an der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) und Initiator dieses großangelegten Projektes. Ein Zentrum, ähnlich wie es die niederländische Stadt Deventer hat.

Von Stephanie Sieme

Stellten gemeinsam das Projekt „Nachhaltigkeitszentrum“ vor: (v.l.) Bürgermeisterin Marion Dirks, Axel Höne (KJFH, einLaden), Rebecca Hilmer (Klimaschutzmanagerin), Thomas Bartoschek (Institut für Geoinformatik der Universität Münster) und Oliver Wischerhoff (Anne-Frank-Gesamtschule).
Stellten gemeinsam das Projekt „Nachhaltigkeitszentrum“ vor: (v.l.) Bürgermeisterin Marion Dirks, Axel Höne (KJFH, einLaden), Rebecca Hilmer (Klimaschutzmanagerin), Thomas Bartoschek (Institut für Geoinformatik der Universität Münster) und Oliver Wischerhoff (Anne-Frank-Gesamtschule). Foto: Foto: Stephanie Sieme

Durch Zufall hat es Oliver Wischerhoff zusammen mit seiner Frau im Urlaub entdeckt. Beide waren auf Anhieb begeistert. „Und wir wollten es nach Billerbeck bringen“, erzählt der Lehrer für Sozialwissenschaften, der kurzerhand mit der Stadt Billerbeck Kontakt aufgenommen hat und auf großes Interesse stieß. Im vergangenen Jahr besuchten Oliver Wischerhoff, Bürgermeisterin Marion Dirks und Klimaschutzmanagerin Rebecca Hilmer das Nachhaltigkeitszentrum in Deventer, das durch Ehrenamtliche betrieben wird. Dort wird über die Ursachen des Klimawandels, wie schnell dieser voranschreitet, aber auch darüber informiert, was jeder selbst in Sachen Nachhaltigkeit tun kann, wie Marion Dirks informiert. Nicht nur bei Energiegewinnung und -verbrauch, auch beispielsweise beim Einkauf von Kleidung. „Das hat uns echt beeindruckt“, so die Bürgermeisterin und betont: „So etwas geht nur mit Rückhalt aus der Bevölkerung.“

In der AFG-Projektwoche vom 29. August bis 2. September werden Schüler der Jahrgangsstufe 12 gemeinsam mit dem Institut für Geoinformatik der Universität Münster (Ifgi) in Billerbeck Daten rund um die Nachhaltigkeit erheben – auch gemeinsam mit Bürgern. Es werden Apps erstellt, Umweltdaten in Form von Karten sichtbar gemacht, ein Nachhaltigkeitsmodell der Stadt Billerbeck soll entstehen, ebenso wie ein Escape-Game, wie Wischerhoff berichtet. Unter Anleitung des Billerbeckers Norbert Michael werden die Schüler Informationen sammeln, an welchen Stellen Kräuter wachsen. Mit Unterstützung des Ifgi wird eine webbasierte Karte erstellt, die die Vorkommen abbildet. Mit Kenntnissen aus dem Fach Biologie werden die Kräuter systematisch bestimmt und in der App für alle Interessierten mit vielen Informationen hinterlegt. Es ähnelt ein bisschen der bestehenden Stadtführungs-App „Gans Billerbeck“, wie Thomas Bartoschek vom Ifgi sagt. Mit Hilfe der Technologie werden die Schüler auch Messgeräte bauen, mit denen die Bürger in den heimischen Gärten die Luftqualität messen können.

Im Anschluss an die Projektwoche werden die Schüler ihre Ergebnisse und Entwicklungen der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung, dem Nachhaltigkeitszentrum, präsentieren. Bis Weihnachten soll das Zentrum immer freitags während des Wochenmarktes geöffnet sein und Billerbecker dazu einladen, sich über Nachhaltigkeit zu informieren und eigene Ideen mit einzubringen. Auch über das Klimaschutzkonzept der Stadt Billerbeck wird dort informiert. Betreut wird das Nachhaltigkeitszentrum von Schülern der Gesamtschule.

Olivier Wischerhoff hofft, dass in Billerbeck so viele Interessenten durch das Projekt angesprochen werden, dass sich ein neuer Träger findet, der sich in Zukunft für Nachhaltigkeit in Billerbeck engagiert. Marion Dirks dazu: „Wir wollen Menschen gewinnen, die sich nachhaltig für Nachhaltigkeit engagieren.“ Denn das Thema sei ja nicht mit Ende der Projektwoche abgeschlossen, wie Klimaschutzmanagerin Rebecca Hilmer betont. „Es ist beweglich und dynamisch. Es geht weiter.“

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